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Verlag Harald Voß
Nudel über Bord

(von Harald Voß)

Was macht der Hertha-Freund an einem verregneten, kalten September-Wochenende, wenn gerade kein Hertha-Spiel ansteht ? Richtig ! Man trifft sich zu einer Dampferfahrt ! (Oder wer hätte etwas anderes getan ?)

So war es dann auch am 3.September. Hertha BSC hatte am Tag zuvor in Leipzig mit 1:0 gewonnen, und auch die Amateure siegten am Nachmittag. Die Hertha-Freunde'92 luden zusammen mit dem Hertha BSC-Fanclub zu einer Party auf "hoher See".

Auf den vorher ausgegebenen Eintrittskarten stand: Abfahrt 19:00 Uhr Spandau, Lindenufer, Einlaß 18:30. Schade nur, daß zum vorgesehenen Einlaßtermin keine Plätze mehr im Schiff frei waren. So saß denn ein kleines Häuflein frierender Hertha-Freunde auf dem Vordeck und wunderte sich über die vielen unbekannten Gesichter, die die windgeschützten Plätze besetzten. Irgendetwas muß da bei der Kartenvergabe nicht geklappt haben.

Nachdem der bestellte Disk-Jockey fast verschlafen hätte und erst nach hektischem Telefonieren bzw. Klingeln an der Wohnungstür aufgetrieben werden konnte, ging es endlich los. Der DJ hatte seine Anlage gerade aufgebaut und legte auch schon die ersten Platten auf, als der Kapitän die Tür zum Vordeck zumachte. Den reichlich blöd dreinguckenden halb verfrorenen Passagieren auf dem Vordeck, die eigentlich auch etwas von der Musik mitbekommen wollten, wurde nur erklärt, daß sich im Innenraum irgendjemand beschwert hätte: "Es zieht."

Nun wurde auch bald das Buffet eröffnet. Alles stürmte los zum hinteren Teil des Schiffes, wo die vielen leckeren Speisen aufgebaut waren. Trotz einiger Bedenken, verkraftete das Schiff (Baujahr 1907) die Gewichtsverlagerung ohne Probleme. Nachdem sich die Ersten ihre Teller aufgetürmt hatten, war auch schon fast nichts mehr da. Branchenkenner behaupteten fest, daß nur die Hälfte der bestellten Menge geliefert worden sei. Trotz allem entschloß man sich, die Rechnung zu bezahlen. Bier und Baccardi waren aber in ausreichender Menge vorhanden, nur mit der Cola (für den Baccardi) hatte sich die Reederei verkalkuliert. Auf der Rücktour wurde deshalb extra in Kladow Halt gemacht, um die Cola-Bestände aufzufüllen.

Doch zurück zu unseren sechs eisernen Hertha-Freunden auf dem Vordeck: Auch sie konnten noch etwas von dem Buffet ergattern und hatten sogar die Gelegenheit, sich während der langen Wartezeit etwas aufzuwärmen. Man ließ es sich trotz Wind und anfangendem Nieselregen auch draußen schmecken. Irgendwie war man aber nicht auf Richtungsänderungen des Dampfers eingerichtet, die auch zu einer Änderung der Windverhältnisse führten. So wurde leider ein Teil des Buffets zur Fütterung der Fische verwendet, als eine Bö neben einigen fast leeren Tellern auch noch einen vollen mit Nudelsalat über Bord wehte. Nachdem man so des Essens beraubt worden war, entschloß man sich, den Rest des geretteten Bieres auf den geschützen Stehplätzen im Gang des Innenraumes zu sich zu nehmen.

Im Laufe des Abends konnte man dann sogar einige Sitzplätze ergattern - dies allerdings nur für kurze Zeit, immer solange, wie sich die vorherigen Platzinhaber an der Bar aufhielten.

Der Rest des Abends plätscherte so dahin, der Dampfer zog ruhig seine Kreise, der DJ spielte seine Platten, im Heck floß das Bier an einer eigens eingerichteten zusätzlichen Zapfstelle in Strömen, und am vorderen Tisch wurde eifrig über die Zukunft von Hertha BSC diskutiert.

Neben Manfred Zemaitat und Jörg Thomas aus dem aktuellen Hertha-Präsidium war auch Wolfgang Holst mit von der Partie und betrieb eifrig Wahlkampf für die anstehenden Präsidiumswahlen.

Spieler waren auch da, Ernst Ogris und Michael Hartmann zusammen mit Co-Trainer Jochem Ziegert und Trainervolontär Heikko Glöde.

Für eine kleine Auflockerung der Stimmung sorgten eine Bauchtanzvorführung und diverse Extra-Showeinlagen von Axel B. auf der Tanzfläche, wie der etwa zwei Quadratmeter große Freiraum vor dem Eingang genannt wurde.

Gegen Mitternacht war man dann wieder zurück an der Anlegestelle in Spandau. Während die einen zum U-Bahnhof hetzten, um den letzten regulären U-Bahnzug zu erwischen, gingen die anderen noch ins Fasanen-Stübchen, um den Abend noch feuchtfröhlich ausklingen zu lassen.







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