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Verlag Harald Voß
Die Lage in der Bundesliga

(von Harald Tragmann)

Während wir bisher nur vom UEFA-Cup zu träumen wagten, so dürfen wir nun langsam anfangen zu hoffen. Ja, selbst die Champions League scheint für manche greifbar, doch wollen wir nicht gleich zuviel verlangen, denken wir doch nur daran, wie knapp wir letzte Saison dem Abstieg entronnen sind. Um so erfreulicher ist der, auch nach der Winterpause noch anhaltende, positive Trend der Herthaner in der laufenden Saison.

Und nicht zu vergessen, die immer noch nicht ganz überwundene Auswärtsschwäche. Holten die Blau-Weißen in Rostock endlich ihren ersten Auswärtssieg, so durften sie beim Hamburger SV gleich noch einen drauflegen und mit 4:0 die nächsten drei Auswärtspunkte einfahren. Neuzugang Piotr Reiss gab dabei mit dem 1:0 kurz vor dem Pausenpfiff seinen Einstand und auch Dariusz Wosz erzielte seinen ersten Treffer zum 2:0. Tretschok und Goalgetter Preetz stellten dann den Endstand her.

Michael Preetz stellte seine Torjägerqualitäten auch gegen den SC Freiburg wieder unter Beweis. In der Nachholpartie im Olympiastadion war er es wieder einmal, der mit dem goldenen Tor des Tages den Herthanern drei wichtige Punkte sicherte.

So ging es dann zum letzten Spiel vor der Winterpause nach Bremen und die Blau-Weißen spekulierten natürlich auf den dritten Auswärtserfolg in Folge, doch die Bremer spielten da nicht mit. Nachdem Hertha eine Halbzeit lang das Spiel ganz gut kontrolliert hatte, erzielte Bogdanovic kurz vor der Halbzeitpause die 1:0 Führung für die Bremer. Michael Preetz konnte diese zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff ausgleichen, doch postwendend traf erneut Bogdanovic zum 2:1 Endstand.

Nach der Winterpause gab es dann zunächst einmal das Länderspieldebüt für Michael Preetz und nachdem er nach der enttäuschenden 0:3 Niederlage gegen die USA auch etwas niedergeschlagen gewesen war (Neu-Herthaner Sanneh erzielte dabei übrigens das 2:0), durfte er gegen Kolumbien gleich dreimal jubeln. Zweimal über seine ersten beiden Treffer im Nationaltrikot und einmal über seine Vorlage zum dritten Tor. Doch am 20. Februar hieß es wieder Bundesligaalltag. Das erste Heimspiel nach der Winterpause gegen Borussia Dortmund stand auf dem Programm. Und nach anfangs sehr ruppigen Minuten und einer zerfahrenen ersten Halbzeit gab der nächste Neu-Herthaner sein Debüt. Nach dem Pausenpfiff kamm Aracic für Reiss und während die meisten noch über seine zwei Treffer gegen Hertha im Dress der Lila-Weißen im Pokalspiel sinnierten, sorgte er mit zwei wunderschönen Toren in der 70. und in der 82. Minute für den nächsten Heimsieg. Michael Preetz setzte dann in der 83. Minute noch einen Treffer zum 3:0 Endstand drauf. Nun sprach alles gleich von der Champions League, doch Vorsicht, da war doch noch die Auswärtsschwäche. Und genau die sollte sich gegen Schalke wieder bemerkbar machen.

0:0 nach 90 Minuten, aber was soll's eigentlich? Schalke hat großen Druck gemacht und Hertha nie richtig ins Spiel kommen lassen, und wenn man die Chancen beider Teams zusammenzählt, kann Hertha mit dem einen Punkt sehr zufrieden sein. Immerhin, auswärts nicht verloren. Außerdem verlor man ja in der Partie gegen Dortmund neben Veit und Wosz durch Sperre auch noch Libero Rekdal durch Verletzung, doch Andreas Neuendorf konnte diesen Ausfall ganz gut kompensieren und als dieser gelb-rot gefährdet vom Platz ging, ersetzte ihn van Burik ganz gut.

Gegen den 1.FC Kaiserslautern wollten die Berliner dann wieder ihren nächsten Heimsieg erringen, doch sollte man nicht vergessen, dass es sich dabei um den amtierenden Deutschen Meister handelt. Vor für mich enttäuschenden 55.000 Zuschauern gelang es den Lauterern dann auch, durch einen Sonntagsschuß in der 3. Minute mit 1:0 in Führung zu gehen. Danach hatten die Herthaner Mühe, zu ihrem gewohnten Spiel zu finden und auf beiden Seiten ergaben sich zahlreiche Torchancen. Auf jeden Fall kann man von einem echten Spitzenspiel sprechen, in dem in der 81. Minute Michael Preetz (wer sonst?) doch noch für den 1:1 Ausgleich sorgte. Anschließend drehten die Berliner noch einmal richtig auf und waren dem 2:1 Siegtreffer recht nahe, doch es sollte beim 1:1 bleiben.

Diese verlorenen Heimpunkte sollten bei der abstiegsgefährdeten Frankfurter Eintracht wieder eingefahren werden. Dieses war übrigens schon das vierte Herthaspiel in Folge, das von Premiere live übertragen wurde. Auch das ein Indiz dafür, dass sich die Berliner unter den Spitzenteams der Liga etabliert haben.

Die Überraschung kam gleich mit der Aufstellung. Röber ließ mit Preetz, Aracic und Reiss auswärts drei Spitzen auflaufen, um von Beginn an Druck zu machen. Das Konzept hätte auch gut aufgehen können, wenn die Frankfurter nicht ihrerseits ebenfalls offensiv und engagiert zur Sache gegangen wären. So kam es zu einem offenen Schlagabtausch, in dem beide Teams jederzeit mehrmals hätten in Führung gehen können.

Zur zweiten Hälfte blieb dann Aracic draußen und Hertha versuchte, das Spiel besser unter Kontrolle zu bekommen. Schließlich erzielte Sverrisson mit einem schönen Kopfball auch die 1:0-Führung für die Herthaner, doch mit dem nächsten Auswärtssieg wurde es wieder nichts, denn Yang konnte für die Frankfurter Eintracht noch ausgleichen und obwohl es auf beiden Seiten noch zahlreiche Chancen gab, blieb es letztendlich beim gerechten Unentschieden.

Mit 35 Punkten ist Hertha nun schon wesentlich weiter als zur selben Zeit in der letzten Saison und um den Klassenerhalt braucht man sich diesmal wohl keine Sorgen mehr zu machen. Vom Tabellenstand her schielt wohl jeder auf einen internationalen Wettbewerb, doch eines ist sicher, wenn Hertha den UEFA-Cup oder gar die Champions League erreichen soll, so muss die Mannschaft vor allem auswärts noch wesentlich beständiger werden.

Doch in den noch ausstehenden 12 Spielen darf Hertha noch siebenmal zu Hause ran, und das ist auf jeden Fall ein Vorteil. Wenn wir davon audgehen, dass auch die anderen Spitzenteams noch gegeneinander spielen müssen und den einen oder anderen Ausrutscher erleben werden, so stehen die Chancen gar nicht einmal schlecht.

Aber wollen wir die Jungs nicht gleich überfordern. Sicherlich wären alle über einen internationalen Wettbewerb überglücklich, aber im zweiten Bundesligajahr ist auch keiner richtig böse, wenn es dann am Ende doch nicht ganz reichen sollte.

Eines ist jedenfalls sicher, solange dieses Ziel noch in Reichweite ist, werden die Fans anfeuern und die Spieler kämpfen, so gut es geht. Gegen 1860 München findet der nächste direkte Vergleich mit einem Spitzenteam statt und dann hoffen wir wieder auf einen Heimsieg für den Weg nach oben.







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