(von Harald Tragmann)

Ein Jahr nachdem Hertha den Sprung aus der Amateurliga in die 2. Liga geschafft hatte, stand man schon wieder mit einem Fuß auf der Schwelle zum Unterhaus.

Im letzten Heimspiel der Saison 1988/89 lautete das Ziel, gegen den späteren Aufsteiger FC Homburg vorzeitig den Klassenerhalt zu sichern. 6442 Zuschauer kamen am 11.6.1989 ins Poststadion, um ihre Hertha dabei zu unterstützen.

Entsprechend engagiert, gingen die Berliner auch zur Sache, wobei es besonders die jüngeren Spieler waren, die dem Spiel ihre Akzente aufzwangen. Mit Sven Kretschmer und Marco Zernicke wuchsen zwei echte Talente heran.

Besonders Marco Zernicke, der zuvor gerade mal 87 Zweitligaminuten im Einsatz gewesen war, mischte couragiert die Homburger Abwehr auf. Laufstark, trickreich und einsatzfreudig war er es auch, der in der 25. Minute das 1:0 erzielte.

Die Homburger Elf wirkte an diesem Sonntag spielerisch bieder und kämpfte nur mit der Brechstange. So war es auch nicht verwunderlich, daß Theo Gries in der letzten Minute noch auf 2:0 erhöhte.

Als Schiedsrichter Neuner aus Leimen die 90 Minuten gegen den FC Homburg beendet hatte, war Spielern und Fans die Erleichterung anzumerken. Mit dem sicheren Klassenerhalt im Rücken konnte man unbeschwert zum letzten Auswärtsspiel nach Köln fahren, wo man bei der Fortuna mit 1:0 unterlag, aber dennoch den für einen Aufsteiger guten 13. Platz erreichte.

Trotzdem gab es keinen Grund, sich auf diesem Ergebnis auszuruhen, denn an dem Klassenerhalt knüpfte sich die Verpflichtung, in der nächsten Saison mehr zu erreichen, zumal Hertha mit offenem Mund von der Rückkehr ins Fußball-Oberhaus träumte.

Doch daß diese Erwartungen in der kommenden Saison noch übertroffen und mit der Zweitligameisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg gekrönt wurden, hat wohl jeder noch in guter Erinnerung.