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Verlag Harald Voß
Portrait Klaus-Dieter Grube

(von Marco Lutz)

Vorsitzender der Hertha-Amateure und Inhaber der Gaststätte Domizil, geb. 22.April 1939 in Berlin, verheiratet.

Klaus-Dieter Grube ist gelernter Industrie- und Werbekaufmann und war bis 1968 in einer größeren Baufirma als kaufmännischer Leiter tätig. Durch eine günstige Gelegenheit stieg er 1985 ins Gaststättengewerbe ein. Mit einem Partner übernahm der das Domizil an der Weddinger Behmstraße (ehemaliges Vereinslokal von Hertha BSC). 1987 stieg sein Partner aus. Von diesem Zeitpunkt an beschäftige sich Klaus-Dieter Grube intensiv mit dem Verein Hertha BSC, d.h., er machte das Domizil dem Verein wieder zugänglich für alle Mannschaften. Sowohl durch die Alt-Ligamannschaft wie auch durch den Club 100 wurde dem Verein wieder etwas Vereinsleben gegeben.

Klaus-Dieter Grube: "Hertha BSC ist theoretisch heimatlos. Es gibt kein eigenes Vereinsheim, keine offiziellen Stützpunkte und keinen eigenen Sportplatz. Man ist immer auf die Gnade des Senats angewiesen, bzw. des Bezirksamtes, damit unsere 25 Mannschaften trainieren oder spielen dürfen."

Bereits 1988 machte sich Klaus-Dieter Grube Gedanken, daß man einen Amateurbereich nicht nur verwalten, sondern auch wirtschaftlich führen muß. Ab 1987 hat sich Grube bemüht, den Verein durch Gartenfeste, Einladungen mit Profis usw. zu unterstützen, um das Zusammengehörigkeitsgefühl aller Mannschaften zu verbessern. Einen großen Gönner fand er dabei übrigens in Ex-Trainer Werner Fuchs. Ab 1991 organisierte Klaus-Dieter Grube bereits größere Veranstaltungen im Namen des Amateurvorstandes. Ein Jahr später wurde er von Jörg Thomas als Beirat für den Amateurvorstand vorgesehen, wo er auch einen kleinen Teil zu dem großen Erfolg der Bubis beitragen konnte.

Bedingt durch die neue Ära bei Hertha BSC hatte Klaus-Dieter Grube Lust verspürt, für das neue Präsidium zu arbeiten, denn, so der Amateur-Vorsitzende: "Es lohnt sich wieder, für Hertha BSC ehrenamtlich tätig zu werden und es hat sich gezeigt, daß die Zusammenarbeit mit dem Präsidium mehr als vorzüglich ist." Probleme würden offen angesprochen und keiner hielte mit irgendwelchen Dingen hinterm Berg. Jeder könne seine Meinung sagen. Dieses alles sei in den letzten Jahren sehr vernachlässigt worden. Klaus-Dieter Grube: "Hauptversammlungen waren für mich, was das finanzielle angeht, ein reines Kaspertheater. Man hat uns nie richtig die Wahrheit gesagt." Viele Mitglieder hätten Hauptversammlungen oft als reine Märchenstunde angesehen, weil bei jeder Hauptversammlung irgendeine andere Geschichte den Mitgliedern aufgetischt worden sei, von dem Verkauf der Villa bis zu irgendwelchen Lizenzanträgen. Einige Leute hätten sich dann als Wunderdoktoren hingestellt: "Hertha hat wieder die Lizenz bekommen", was man auf einem normalen, natürlichen Wege auch hätte regeln können, ohne große Debatten in der Zeitung oder im Rundfunk zu verbreiten. "Was bei guten Unternehmen diskret ausgetragen wurde, wurde bei Hertha öffentlich ausgetragen, so daß die Berliner Fußballfans der Meinung sein mußten, es lohne sich nicht, für Hertha zu spenden oder tätig zu werden." So sei der Anschein verbreitet worden, als ob jeder normal sterbliche besser beraten gewesen wäre, sein Geld für Sonstiges auszugeben, nur nicht in den Rachen von Hertha zu schmeißen. Man habe nie gewußt, wo das Geld hinging. Das Geld sei dann zur Deckung von irgendwelchen Löchern benutzt worden, wo wieder etwas ausgegeben worden sei, was normalerweise nicht nötig gewesen sei. Es sei, grob gesagt, über die Verhältnisse gelebt worden.

Am 6.November 1994 wurde Grube dann zum Vorsitzenden der Amateurabteilung gewählt.

Eines der Hauptziele von Grube ist es, die Hertha-Familie zusammenzuführen und den ganzen Amateurbereich wirtschaftlich vernünftig zu gestalten und zu führen. Als Amateurchef hat Grube den Haushaltsplan für die Amateurabteilung selbst erstellt und dem Präsidium vorgelegt und für dessen Einhaltung ist er persönlich verantwortlich. Er mußte dem Präsidium und der Ufa versprechen, daß dieser Plan auf den Pfennig eingehalten wird. Gerade im Amateurbereich seien sportliche Erfolge nicht nur mit Geld zu erzielen, sondern auch im Herzen. Sei bisher ein Spieler meist nach dem Motto: "Hier kriege ich am meisten Geld" zu Hertha gekommen, so soll sich dies nun ändern: "Zunächst muß er Herthaner sein!" Klaus-Dieter Grube: "Ich sträube mich dagegen, daß wir bis vor kurzem Leute durchgeschleppt haben, die aus irgendwelchen Gründen eingekauft wurden. Von diesen Spielern müssen wir uns trennen, um denjenigen, die das Herz am rechten Fleck tragen, besser zu entlohnen. In den letzten Monaten haben wir darauf hingearbeitet, dieses umzusetzen."

Seit dem 1.7. gibt es neue Verträge, die nur auf ein Jahr bezogen sind. Es habe Mitarbeiter im Jugendbereich gegeben, die Eltern z.B. in der Wohnungsbeschaffung oder beim Führerschein Versprechungen gemacht haben, die heutzutage nur in einem gewissen Rahmen zu verwirklichen seien. Bisher ging's nach dem Motto: "Das ist so, das machen andere Berliner Vereine auch." Man müsse an einem besseren Ruf für den Verein arbeiten. Es müsse zuerst mit den Vorsitzenden der anderen Vereine gesprochen werden, anstatt die Spieler mit Geld zu locken. Man müsse mit den Vereinen Arrangements treffen, daß eventuell Spieler 'geparkt' und später übernommen werden. Gespräche sollten nur mit dem Vorstand stattfinden, nicht mit den Eltern. Dieses gebe immer nur böses Blut und fördere nicht Zusammenarbeit im Jugendbereich.

Ziel der Jugendabteilung für diese Saison bleibe die Qualifizierung für die Jugend-Regionalliga und Grube ist optimistisch, dieses Ziel auch zu erreichen. Insgesamt stehe die Jugendabteilung nicht schlechter da, als in den vergangenen Jahren. In diesem Jahr werde man erstmals nach gut acht Jahren keine Jugendlichen aus anderen Vereinen übernehmen, so daß z.B. die B-Jugend komplett zur A-Jugend aufrücken könne usw..

Traurig stimmt Grube die doch geringe Zuschauerresonanz der Regionalligamannschaft im Jahnsportpark, aber ein Verbleiben an der Osloer Straße wäre aufgrund von Sicherheitsvorschriften des DFB nicht möglich gewesen. Grube "würde jedem Mitglied raten, einmal ins Jahnstadion zu kommen, um die gute Atmosphäre kennenzulernen, den Blick auf Berlin-Mitte und den Wedding und vor allen Dingen, was ich als Vorsitzender allen Zuschauern bieten kann, ist ein gutes Bier in unserem Restaurant im Jahnstadion, was im Olympiastadion leider nicht möglich ist."

Grube möchte sich auch für die nächste Wahlperiode im Einvernehmen mit dem Präsidium als Amateurvorsitzender zur Verfügung stellen. Dann möchte er eventuellen Nachfolgern eine Abteilung übergeben können, die nicht nur sportlich, sondern auch kaufmännisch und wirtschaftlich gut geführt ist. Dafür sucht Grube allerdings noch ehrenamtliche Mithelfer, die bereit sind, "einen Teil ihrer Freizeit zu opfern und oftmals auch das Familienleben hinter den Verein stellen." Grube würde sich freuen, schon jetzt einige ehrenamtliche Helfer zu finden, "die bereits an das Aufgabengebiet herangeführt werden könnten, um einen normalen Ablauf in den nächsten Jahren gewährleisten zu können. Von heute auf morgen läßt sich das nicht bewerkstelligen."







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