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Verlag Harald Voß
Wolfgang Holst erzählt...

(von Harald Tragmann)

Eigentlich sollte dies ja ein Interview mit kleinen Erinnerungen an seine Zeit bei Hertha BSC werden, nach wenigen Minuten jedoch mußte ich einsehen, daß Herr Holst mehr zu erzählen hat, als die schlichte Beantwortung einiger Fragen aussagen könnte. Deshalb werden wir nun an dieser Stelle und in einer Fortsetzung ein wenig über sein Schaffen beim Verein von der Plumpe berichten.

Der am 30.07.1922 in Rostock geborene Wolfgang Holst entdeckte 1931 seine Liebe zu Hertha BSC, nachdem er von seinem Vater das Buch 'Der Kampf um den Ball' über den Berlin/Brandenburgischen Fußball geschenkt bekommen hatte. Als er dann 1939 als Soldat nach Berlin kam, nutzte er jede Gelegenheit, um Hertha auch spielen zu sehen. Nachdem Wolfgang Holst 1959 nach Berlin zurückgekehrt war, wurde er 1960 Mitglied bei Hertha BSC und gleichzeitig Betreuer der 'Alten Herren', bis man ihn 1962 zum verantwortlichen Leiter der Vertragsspielerabteilung berief. Die Mannschaft stand damals kurz vor der Auflösung und doch stellte man ihm die Aufgabe, Berliner Meister zu werden, und den Aufstieg in die neuzugründende Bundesliga zu schaffen. Die beiden besten Spieler in Berlin waren zu jener Zeit Helmut Faeder von Hertha BSC und Hans 'Gustav' Eder, der bei Tennis Borussia spielte. Und es gelang Wolfgang Holst, eben diesen 'Gustav' Eder für eine zum damaligen Zeitpunkt wahnwitzige Summe in Höhe von 80.000,- DM zu Hertha zu holen. Die Tatsache, daß sich Gustav Eder zum Wechsel entschloß, veranlaßte auch die anderen Spieler zu bleiben. Trainer war damals das bekannte Hertha-Idol Hanne Sobeck.

Vor Beginn der Saison 1962/63 weilte man in Offenbach zu einem Freundschaftsspiel. Der DFB bastelte an der zukünftigen Bundesliga, und um Werbung für sich selbst zu machen, brachte man Persönlichkeiten wie Karl Tewes und eben Trainer Hanne Sobeck zu diesem offiziellen Anlaß mit. Man beriet noch, welche Maßstäbe, ob nun sportliche oder wirtschaftliche, für die Qualifikation maßgeblich sein sollten. Tasmania 1900 war damals ein ganz großer Konkurrent für die Qualifikation zur Bundesliga. Durch seine guten Beziehungen zum DFB konnte Wolfgang Holst jedoch heraushören, daß man nur Meister werden müsse und sich dann keine Sorgen um die Qualifikation zu machen bräuchte. Mit dieser vertraulichen Information dopte er die Spieler und gleich in der ersten Partie schlug man nach 0:1 - Rückstand den SC Tegel auf dem Wackerplatz mit 10:1. Hans-Joachim Altendorff erzielte an diesem Tage alleine sieben Treffer und wurde später mit 41 Treffern deutscher Torschützenkönig. Als man die Tabelle im Januar 1963 bereits mit 10 Punkten Vorsprung anführte, erhielt Hertha BSC als einer der ersten Vereine überhaupt die Lizenz für die neue Bundesliga. Es war wenig Geld für neue Spieler vorhanden, doch der DFB ließ ohnehin keine großen Transfersummen zu und drohte jedem Verein, der gegen die Lizenz-Statuten verstieß, mit dem sofortigen Lizenzentzug. Also verstärkte man sich mit Spielern wie Uwe Klimaschefski, Otto Rehhagel, Harald Beyer und Carl-Heinz Rühl.

Das erste Bundesligaspiel hieß Hertha BSC gegen den 1.FC Nürnberg, welches vor über 50.000 Zuschauern unentschieden 1:1 endete. Man hatte Mühe, in der neuen Bundesliga mitzuhalten und sicherte dann im letzten Heimspiel mit einem 3:1-Sieg gegen 1860 München den Klassenerhalt. Deutscher Meister wurde der 1.FC Köln. Und ausgerechnet beim 1.FC Köln sollte auch der Saisonauftakt 1964/65 stattfinden, nachdem man sich unter anderem mit Jürgen Sundermann, Wolfgang Fahrian und Willibert Kremer verstärkt hatte. Ganz überraschend schlug man im Müngersdorfer Stadion den frischgebackenen Deutschen Meister mit 3:2, so daß zum nächsten Heimspiel gegen den HSV über 85.000 Zuschauer ins Olympiastadion strömten. Auch aus diesem Spiel konnte man durch ein 0:0-Unentschieden einen Punktgewinn verbuchen und so manch einer träumte schon von der Meisterschaft, so daß sich zum nächsten Auswärtsspiel sage und schreibe 92 Fan-Busse zum 1.FC Nürnberg in Bewegung setzten. Eine Zahl, von der man heute nur träumen kann. Aber es wurde erneut eine schwere Saison, und nur durch ein 1:1 im letzten Heimspiel gegen Borussia Neunkirchen konnte die Klasse gehalten werden. Inzwischen war jedoch der DFB auf Hertha aufmerksam geworden und man beschuldigte den Verein, überhöhte Zahlungen an die Spieler getätigt zu haben. Der erste große Skandal war vorprogrammiert. Wolfgang Holst beschloß: "Wir sagen die Wahrheit.". Schließlich hatte man auch gar keine andere Wahl, um die Spieler zu halten. Sowohl das Sportgericht, wie auch das Bundesgericht verurteilten den Verein zum Zwangsabstieg in die Regionalliga Berlin. Siggi Held hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen Vertrag für die neue Saison bei Hertha unterschrieben und bat telefonisch darum, diesen Vertrag nicht erfüllen zu müssen.

In der Saison 1965/66 machte Hertha BSC einen glatten Durchmarsch und bei nur einer Niederlage wurde man mit 14 Punkten Vorsprung Berliner Meister. In der Aufstiegsrunde scheiterte man eher unglücklich, so daß man sich voll und ganz auf den zweiten Versuch konzentrierte. Wieder wurde Hertha BSC erwartungsgemäß mit Vorsprung Berliner Meister, doch in der Aufstiegsrunde zur Bundesliga schnitt man diesmal noch schlechter ab. Nachdem man mit 3:1 Punkten gestartet war, verlor man dreimal hintereinander, davon zweimal zu Hause.

Anscheinend war es einigen Spielern in der Regionalliga doch recht bequem geworden. Also wurde beschlossen, neun Spielern zum 30.Juni 1967 zu kündigen, um mit neuen Spielern den dritten Versuch zu starten. Sportsenator Neubauer setzte sich damals dafür ein, daß Hertha BSC als einzigster Regionalligaverein seine Spieler nach dem Lizenzspielerstatut bezahlen durfte. Das ermöglichte einerseits zwar die Verpflichtung von hochkarätigen Spielern, auf der anderen Seite war jedoch gar nicht das nötige Geld dafür vorhanden. Also sprach man beim Sportsenator vor, um sich herzlich für diese Regelung zu bedanken, aber gleichzeitig auch auf die finanzielle Misere aufmerksam zu machen. Auf diese Weise erhielt man ein Darlehen in Höhe von 450.000,- DM auf den Hertha-Platz am Gesundbrunnen. Von diesem Geld verstärkte man sich mit Rudolf Kröner, Dieter Krafczyk, Reinhold Adelmann, Werner Ipta, Uwe Witt und Tasso Wild.

Als man in der Saison 1967/68 mit 8 Punkten Vorsprung die Tabelle anführte, trat Trainer Helmut Kronsbein beim Aufwärmen zu Wolfgang Holst und sagte: "Die Mannschaft läuft nicht richtig.". "Wie, die Mannschaft läuft nicht richtig ? - Die machen sich doch nur warm." entgegnete er. Doch 'Fiffi' Kronsbein blieb bei seiner Meinung: "Du verstehst nichts von Fußball, glaub' mir, da stimmt was nicht." Wolfgang Holst verstand die Welt nicht mehr und wandte sich hilfesuchend an ein Detektivbüro, um die Mannschaft beschatten zu lassen. Eine Woche später bereits rief das Büro Herrn Holst zu sich und betrachtete den Fall als abgeschlossen. "Wissen Sie", sagte man ihm damals, "Ihr Trainer ist gar nicht so verrückt, wie Sie glauben. Jeden Tag um 17:30 ist das Training zu Ende, um 17:54 sitzt Herr Wild als erster in der Gaststätte, um 17:56 Uhr folgt der zweite Spieler, solange bis sieben Spieler komplett sind. Dann trinken sie alle abwechselnd sieben Schnäpse und sieben Bier." Daraufhin stellte er zunächst Tasso Wild und dann die anderen Spieler zur Rede. Anfangs versuchten sie natürlich, alles zu leugnen, doch anhand der Beweise war das natürlich zwecklos. Jedenfalls besann sich die Mannschaft eines Besseren und diesmal wurde der angepeilte Aufstieg geschafft. In den vier Heimspielen der Aufstiegsrunde erreichte man einen Zuschauerschnitt von über 75.000 und die Rückkehr in die Bundesliga wurde mit einem großen Empfang im Rathaus Schöneberg gefeiert.

Nun verstärkte man sich für die Bundesliga. Gernot Fraydl, Franz Brungs und Karl-Heinz Ferschl wurden geholt. Und dann war da ja noch die Entdeckung von Arno Steffenhagen. Ein Rentner kam eines Tages auf Wolfgang Holst zu und berichtete ihm von einem jungen Talent das bei 'Alt-Holland' spielte. Als Herr Holst nach mehrmaligen Aufforderungen den Spieler immernoch nicht beobachtet hatte, wurde dieser energischer: "Wenn Sie sich diesen Jungen nicht anschauen, erzähl' ich es der Presse." Schließlich begab man sich zum nächsten Spiel von 'Alt-Holland' und aufgeregt wurde Herr Holst gleich von eben diesem Rentner begrüßt: "Ich zeig' Ihnen den Spieler.", worauf Herr Holst entgegnete: "Ich weiß zwar nicht, wer der Spieler ist und in welchem Trikot er überhaupt spielt, aber wenn er so gut ist, wie sie sagen, dann sollte ich ihn in den ersten 15 Minuten erkennen." Nach zehn Minuten wußte Wolfgang Holst Bescheid. Der Spieler war so gut, daß er gleich beim ersten Spiel von Anfang an dabei war.

Zu Beginn der Saison 1968/69 erfuhr Wolfgang Holst, daß sich der ungarische Nationalspieler Zoltan Varga während der 'Olympischen Spiele' in Mexiko vom Olympiasieger abgesetzt hatte. Diesen Spieler hatte er bereits 1966 bei einem Freundschaftsspiel gegen Budapest beobachtet, doch die Verpflichtung von Spielern aus dem Ostblock war damals nicht so einfach möglich. Als man Zoltan Varga in Belgien ausfindig machte, wo er bei Standard Lüttich unterschreiben sollte, fuhr Herr Holst mehrmals zu ihm hinüber, um ihn nach Berlin zu locken. Das Problem war, daß er nur eine Aufenthaltsgenehmigung für die BeNeLux-Staaten hatte. Also mußte man ihn in einer Nacht- und Nebelaktion über die holländische Grenze nach Deutschland schmuggeln und von Herrn Neubauer, der inzwischen Innensenator war, erhielt man schließlich eine Aufenthaltsgenehmigung.

Nun aber stellte sich das restliche Präsidium gegen Herrn Holst, weil es Angst vor politischen Komplikationen hatte. Wie es damals üblich war, wurde Zoltan Varga auch erstmal von der FIFA lebenslang gesperrt. Wolfgang Holst hatte eine Idee, er brachte den Spieler bei Norden-Nordwest unter, mit dem Hinweis, daß der Präsident von NNW doch bei Hertha nachfragen solle, ob der Spieler nicht bei ihnen mittrainieren dürfe. Dies konnte das Präsidium nicht abschlagen und so bekam auch Trainer Fiffi Kronsbein die Qualitäten des Zoltan Varga zu sehen. Nachdem man sich bereits mit Wolfgang Geyer, Lorenz Horr und Bernd Patzke für die Saison 1969/70 verstärkt hatte, galten Holsts Bemühungen vor allem der Freigabe von Zoltan Varga. Während der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko entschied sich die FIFA mit 3:2 Stimmen für die Freigabe, nachdem Hertha BSC ohne Zoltan Varga den dritten Tabellenplatz hinter Bor. Mönchengladbach und Bayern München erreicht hatte.

Am Ende der Saison 1970/71 stellte sich genau die gleiche Tabellensituation ein, die große Zeit von Hertha BSC in der Bundesliga sollte beginnen, wenn da nicht der zweite große Skandal gewesen wäre. Nachdem man im letzten Auswärtsspiel ein 1:1-Unentschieden bei Hannover 96 erreicht hatte, ergab sich die Situation, daß man weder auf den zweiten Platz vorrücken, noch auf den vierten Platz abfallen konnte. Und dennoch gab es Grund genug, Arminia Bielefeld im letzten Spiel schlagen zu müssen. Wolfgang Holst verhandelte nämlich zwischenzeitlich mit Herrn Canellas von den Offenbacher Kickers, um Erwin und Helmut Kremers nach Berlin zu holen. Auch Schalke 04 war an den Zwillingen interessiert, doch in einem Gespräch erklärten sich die beiden bereit, zu Hertha BSC zu wechseln, wenn denn die Offenbacher den Klassenerhalt schaffen würden. Also setzte Wolfgang Holst eine Siegprämie in Höhe von 5000,- DM aus, wenn Bielefeld geschlagen würde.

Was Wolfgang Holst zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wußte, war, daß die Mannschaft von Arminia Bielefeld 250.000,- DM für den Fall eines Bielefelder Sieges und damit des Klassenerhalts angeboten bekam. Die Spieler lehnten ab, denn mit der Siegprämie sowie 140.000,- DM, welche die Offenbacher für einen Sieg der Berliner ausgeben wollten, war man ja gut bedient. So versuchte man also, die Arminia zu besiegen, doch trotz mehrerer Pfosten- und Lattentreffer wollte kein Tor fallen und zwei Minuten vor Schluß fiel sogar der Siegtreffer der Bielefelder. Betrübt saß die Mannschaft in der Kabine bis Jürgen Rumor hineinkam und bemerkte, daß man sich doch jetzt das Geld der Bielefelder abholen könne. Zu diesem Zeitpunkt wußte außer den Spielern keiner etwas über diese Sache. Vier Wochen später, während des Trainingslagers zur neuen Saison, gestand dann ein Spieler nach dem anderen Wolfgang Holst, je 15.000,- DM erhalten zu haben. Dieser schwor die Spieler darauf ein, dieses unter allen Umständen für sich zu behalten, selbst der Trainer und die anderen Präsidiumsmitglieder durften nichts davon erfahren.

Inzwischen wurden jedoch die Tonbänder des Offenbacher Präsidenten Canellas veröffentlicht und der Bundesligaskandal zog immer größere Kreise. Über 50 Spieler, zwei Trainer, sechs Vereinsfunktionäre und die Vereine Arminia Bielefeld und Kickers Offenbach wurden bestraft. Bernd Patzke und Tasso Wild wurden gesperrt, nachdem die Aufzeichnungen ergeben hatten, daß man Canellas zur Zahlung der Siegprämie gezwungen hatte, und im Januar 1972 folgten auch noch Jürgen Rumor, Zoltan Varga und Laszlo Gergely. Wolfgang Holst wollte nicht die Sperre der anderen Spieler riskieren und so dementierte man beim DFB weitere Verwicklungen in den Skandal. Nur einen Meineid vor einem öffentlichen Gericht, den wollte man nicht leisten. Um den Skandal wirklich restlos aufklären zu können, bot der DFB jedem, der noch bis zum 1. Mai 1972 aussagen würde, eine Strafminderung an. Als Hertha BSC Ende April nicht mehr absteigen konnte, bekam man eine Vorladung für das Amtsgericht, man handelte mit Chefankläger Herrn Kindermann vom DFB aus, daß die dort gesprochenen Aussagen so gelten, als wenn sie auch vor dem DFB-Gericht gemacht worden wären, um so von dem Angebot der Strafminderung Gebrauch machen zu können. So kam dann auch die restliche Wahrheit ans Tageslicht. Herr Kindermann teilte die Beiteiligten von nun an in zwei Gruppen: In die Aktiven und die Passiven. Wolfgang Holst, der zwar nicht aktiv am Skandal beteiligt war, durch das Verschweigen der Geschehnisse jedoch vereinsinterne Interessen über die des Verbandes stellte, wurde später fünf Jahre für Vereinstätigkeiten gesperrt. Erst sieben Jahre später sollte es zwischen ihm und dem DFB wieder zum Frieden kommen.

Zehn weitere Spieler wie z.B. Volkmar Groß, Franz Brungs und Arno Steffenhagen wurden gesperrt und Hertha BSC drohte in der kommenden Saison der Abstieg, wenn keine Verstärkungen gefunden würden. Desweiteren kamen finanzielle Probleme hinzu. In der Saison 1970/71 verzeichnete man noch einen Zuschauerschnitt von fast 44.000, doch in der nachfolgenden Saison waren es 20.000 weniger. Da man aber mit 36.000 Zuschauern im Schnitt kalkuliert hatte, ergab sich am Saisonende eine Finanzlücke von ca. 3,8 Mio. DM. Hinzu kam der Verlust sämtlicher Transfererlöse durch die Sperren der Spieler. Also blieb nur der Ausweg über den Verkauf des Hertha-Platzes. Um einen guten Preis zu erzielen, mußte der Senat einer Umwandlung vom Sportgelände in Baugelände zustimmen. Dieses geschah unter der Bedingung, ein neues, unbelastetes Hertha-Präsidium aufzustellen, welches um Herrn Warnicke geschaffen wurde. 1,5 Mio. DM wurden vorab zugeteilt, um überhaupt erst einmal eine neue Mannschaft zusammenstellen zu können.

Um auch weiterhin die Dienste von Wolfgang Holst in Anspruch nehmen zu können, stellte man ihn als Manager ein und bezahlte ihn mit einem symbolischen Gehalt in Höhe von 1,- DM. Man erwischte in der Saison 1972/73 einen ganz miesen Start und nachdem die ersten vier Spiele verloren gegangen waren, mußte unbedingt noch eine Verstärkung geholt werden. Willi Boxheimer, der heute die Spielansetzungen der Bundesliga vornimmt, empfahl Ludwig Müller von Borussia Mönchengladbach, der bereits über 30 Jahre alt war und nach einem komplizierten Bruch nun einen Silbernagel im Bein trug. Jeder erklärte Holst für seine Absichten für verrückt, doch nachdem er sich mit Ludwig Müller persönlich ausgesprochen hatte und man die Genesung seiner Verletzung mit Medizinbällen auf die Probe gestellt hatte, gab das Präsidium grünes Licht. Allerdings durften nicht mehr als 30.000,- DM ausgegeben werden. Die Gladbacher wollten jedoch 150.000,- DM, aber nach schwierigen Verhandlungen einigte man sich auf 60.000,- DM und ein Freundschaftsspiel. In einer Blitzaktion wurde auch diese Summe noch genehmigt und sofort erhielt man die Freigabe durch den DFB. Zum Auswärtsspiel in Bremen wurde 'Luggi' das erste Mal eingesetzt, er machte gleich ein Riesenspiel und mit ihm holte man an der Weser einen Punkt. Die Klasse konnte gehalten werden und für Hertha sollten wieder bessere Zeiten anbrechen...







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