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Verlag Harald Voß
Diskussionsrunde mit Michael Preetz und "Zecke" Neuendorf

(von Harald Voß)

Nach einigen trostlosen Spielen unserer Hertha, insbesondere dem grausamen Spiel im UEFA-Pokal gegen den VC Westerlo, wo einige Hertha-Fans kurz davor standen, zum (äußerst schwachen) Gegner überzulaufen, fühlte sich der Verein dazu berufen, eine schlichtende Diskussionsrunde zwischen den Fans und den Spielern einzuberufen.

So erhielten dann alle Fanclubvertreter eine entsprechende Einladung von der Fanbetreuung. Zugelassen war jeweils nur ein Vertreter jedes Fanclubs, die Teilnahme musste nicht nur vorher angemeldet werden, auch sollte die Einladung zur Veranstaltung mitgebracht werden. (Hatte da etwa jemand Angst, es könnte sich einer in die Diskussion "einschleichen"? Interessierte Fans vielleicht, die zufällig keinen eigenen Fanclub haben, bzw. einem größeren angehören, der schon einen Vertreter geschickt hatte?)

Jedenfalls waren dann etwa 60 Fanclubvertreter im großen Saal des Logenhauses anwesend. Da der Raum im Logenhaus dafür natürlich viel zu groß ist, wurden erst einmal die Tische verrückt, um etwas enger zusammenzukommen.

Vom Verein war Pressesprecher Hans-Georg Felder als Moderator erschienen, außerdem Manager Dieter Hoeneß, die beiden Spieler Michael Preetz und Andres ‚Zecke' Neuendorf und natürlich die Fanbeauftragten.

Als erstes ergriff Dieter Hoeneß das Wort, beklagte die fehlende ("Ich möchte keine Fans haben, die nur da sind, wenn es gut läuft") und teilweise negative ("Ich habe ein Problem damit, wenn ich Transparente wie ‚5 Spiele - 5 Punkte wollt ihr uns...' sehe") Stimmung im Stadion und teilte genaueres über die unerfreulichen Ereignisse (Trikotdiebstahl) in Stavanger und mögliche Konsequenzen mit - bis hin zu einem möglichen Stadionverbot ("auf den einen oder anderen können wir auch verzichten") für eine ganze Gruppe. Es könne nicht sein, "dass man sein eigenes Fest feiert und Hertha BSC als Plattform missbraucht". Anschließend begann die große Frage- und Diskussionsrunde.

So wurde von den Spielern geschildert, wie toll doch die Atmosphäre früher war, wenn das ganze Stadion "Nur nach Hause" mitgesungen hat und davon mittlerweile leider nicht mehr viel übrig ist. Michael Preetz erinnerte auch noch einmal an das legendäre Spiel gegen den KSC, welches ihn von der Stimmung her tief berührt hat.

Auf den Beitrag, dass die schlechte Stimmung vor allem auch an der Platznummerierung in den Kurven liegt, verbunden mit der Bitte, diese doch - nur für die Kurven - wieder aufzuheben, damit man wieder spontan ein Hertha-Spiel gemeinsam mit Freunden und Bekannten besuchen kann, ohne sich wochenlang vorher um zusammenhängende Plätze bemühen zu müssen, wurde von Seiten des Vereins eine Prüfung versprochen.

Ansonsten wurde natürlich Kritik an der emotionslosen Spielweise der Mannschaft in den vergangenen Spielen geübt. Die beiden anwesenden Spieler dagegen machten deutlich, dass sie sich persönlich von einigen Fans beleidigt gefühlt haben und es auch Stimmen in der Mannschaft gegeben habe, die meinten "Uns sieht in dieser Saison keiner mehr in der Fankurve!"

Gerade das war aber wiederum auch einer der Hauptkritikpunkte der Fans, die stunden-, ja teilweise sogar tagelange Fahrten zu Auswärtsspielen auf sich nehmen, und dann haben es die Spieler nicht einmal nötig, sich zum Dank einmal kurz in der Fankurve sehen zu lassen! Die Spieler wollten das aber nicht gelten lassen, meinten, sie bräuchten sich nicht beleidigen zu lassen und vor allem nach einer Niederlage seien sie auch nicht in der Stimmung, um in die Kurve zu gehen.

Wer sich die vergangenen Spiele, vor allem die Niederlagen in der Anfangsphase der Saison angesehen hat, der muss bestätigen, dass es so etwas gegeben hat - aber nur von einer kleinen Minderheit. Der Großteil der "anderen" fühlt sich wiederum vom "Boykott" der Mannschaft beleidigt.

Als großes Fazit wurde festgehalten, dass man solche Diskussionen von Spielern mit Fans öfter machen wolle, ggf. auch regional aufgeteilt.







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