anzeige Das Löwen Kompendium - die große Statistik über den Fußball im TSV München von 1860 - jetzt neu erschienen im Verlag Harald Voß
anzeige Die Union-Statistik - die Statistik über den 1.FC Union und SC Union 06 - erschienen im Verlag Harald Voß
Verlag Harald Voß
Der Rückblick auf die Saison

(von Harald Tragmann)

Das war eine Saison voller gemischter Gefühle mit Höhen und Tiefen. Nachdem wir aus der vorherigen Saison, die wir am Ende mit dem dritten Tabellenplatz beendeten, fast durchgehend schön anzusehenden Fußball gewohnt waren, so mussten wir uns in der abgelaufenen Saison mit zwei Gesichtern unserer Hertha vertraut machen.

Fangen wir doch mit dem Positivsten an, der Champions-League, der erfolgreichen Fortsetzung dessen, was mit der Leistung zuvor erarbeitet worden war. Eine kleine Hürde, die Qualifikation gegen Anorthosis Famagusta, stand dem nur noch im Wege, doch souverän wurden die Zyprioten im Hinspiel zu Hause mit 2:0 geschlagen. Da störte es auch niemanden, dass im Rückspiel keine Tore mehr fielen, denn die oberste Devise lautete nun mal kein Tor zu kassieren und so in die Königsklasse einzuziehen.

Und was hatten wir für einen Spaß an unserer Hertha in der Champions-League? Gleich im ersten Spiel bei Galatasaray Istanbul führten die Berliner nach einer Viertelstunde mit 2:0 in der Hölle des 'Ali Sami Yen Stadion'. Den frühen Anschlusstreffer konnte man noch verschmerzen, doch der umstrittene Elfmeter fünf Minuten vor Schluss sorgte für die Punkteteilung. Dennoch ein toller Auftakt für Hertha auf der europäischen Bühne und eine Menge Sympathien für die geleistete Hilfe gegenüber den Erdbebenopfern.

Beim ersten Heimauftritt dann doch der erste Sieg. 'Mr. Champions-League' wurde geboren, als Ali Daei die Hertha mit zwei Toren auf die Gewinnerstraße brachte. Der Anschlusstreffer durch erneuten Elfmeter kurz vor Abpfiff war nur noch Makulatur.

Und in Mailand setzte Hertha ihren Trend fort, ging erneut durch Ali Daei in Führung, musste dann aber noch den Ausgleich durch Bierhoff in Kauf nehmen. Doch die Quittung bekamen die Mailänder in Berlin, als sie mit ihrem trägen, langweiligen Spiel kein Tor erzielen konnten und Dariusz Wosz sie mit seinem Siegtor wie die begossenen Pudel nach Hause schickte.

Doch schließlich wurde es doch noch mal eng, denn beim Rückspiel von Galatasaray zeigten die Türken in Berlin, wie gut sie wirklich sind und ließen die Berliner beim 1:4 ziemlich schlecht aussehen. Nun hieß es in Chelsea gewinnen, woran wohl niemand so recht glaubte und was dann auch nicht geschah. Doch das Team aus Istanbul glänzte erneut und schoss den AC Mailand auf den letzten Tabellenrang und Hertha in die Zwischenrunde. Dies wurde inzwischen mit dem Gewinn des UEFA-Pokal belohnt, doch was machte Hertha aus ihrem Glück?

Die Zwischenrunde war leider nicht mehr so erfolgreich, wenn auch der Auftakt beim legendären Nebelspiel gegen den FC Barcelona mit 1:1 gar nicht so schlecht ausfiel, doch inzwischen wurden die Diskussionen angefacht, dass die Spieler während der Champions-League die Bundesliga vergessen hätten, in der es während der Hinrunde nicht so gut lief. Also wurden die Konzentrationen verlagert und so gelang nur noch ein weiteres Unentschieden gegen Sparta Prag, alle anderen Spiele gingen verloren.

Als Tabellenletzter beendete Hertha die Zwischenrunde, doch auch wenn man schon sensationell weit gekommen war, so hat man sich vielleicht doch geärgert, weil Prag und Porto durchaus schlagbare Gegner waren, doch wirklich unzufrieden war mit dem Abschneiden wohl keiner, besonders wenn man an die 30 Mio. Mehreinnahme allein durch die UEFA denkt. Aber was hatte der Einbruch bei der Zwischenrunde in der Bundesliga bewirkt?

Wir erinnern uns an einen furiosen Auftakt gegen Hansa Rostock, die mit 5:2 zurück an die Ostseeküste geschickt wurden und Hertha nach langen, langen Jahren wieder mal den ersten Tabellenplatz bescherten. Doch dann folgte eher Magerkost. Neben vier Unentschieden (je zwei zu Hause und auswärts) in den nächsten Spielen wurden die Berliner beim Hamburger SV mit 1:5 deklassiert.

Gegen den MSV Duisburg feierte Hertha dann mit 2:1 den zweiten, wenn auch glanzlosen, Sieg, dank zweier Treffer von Michael Preetz, der nach seinem Armbruch im zweiten Spiel bei Arminia Bielefeld langsam wieder Fuß fassen sollte. Doch es folgten erneut fünf sieglose Spiele, von denen drei sogar verloren gingen. Und auch die sonst so gefürchtete Heimstärke konnte die Gegner nicht mehr erschrecken. Durch die neue feste Sitzplatzverteilung wurden viele Fangruppen zerrissen und die Euphoriewelle wollte nie wieder so das Stadion zum Kochen bringen, wie wir es aus den Jahren zuvor gewohnt waren.

Inzwischen war Hertha bedrohlich nah an die Abstiegsränge gerutscht, doch das Erreichen der Zwischenrunde in der Champions-League schien den Kopf für die Bundesliga wieder frei zu machen, denn es folgten drei Siege und ein Unentschieden, bevor die Berliner zum Hinrundenausklang bei Borussia Dortmund mit 0:4 untergingen und auf dem 9. Tabellenplatz überwintern mussten.

Doch während die Dortmunder von da an die Hölle durchmachen mussten, stabilisierten sich die Leistungen der Herthaner zusehends und wenn auch nicht immer schön gespielt wurde, so holte man doch wieder die Punkte an die Spree. Von den nächsten sechs Spielen wurden vier gewonnen und zwei gingen verloren. Dann erneut ein kleiner Durchhänger mit zwei Unentschieden und einer Niederlage, doch die nächsten drei Siege brachten Hertha wieder bis auf den vierten Tabellenplatz und ließen die Fans erneut von der Champions-League träumen.

Doch diese wurde eigentlich nicht beim direkten Verfolgerduell bei 1860 München verspielt, sondern schon vorher bei den torlosen Unentschieden zu Hause gegen Wolfsburg und den SC Freiburg. Hier hätte der Grundstein für den erneuten Europaauftritt gelegt werden können.

Doch sind wir froh, dass trotz der 0:3 Niederlage zum Schluss zu Hause gegen Borussia Dortmund doch noch die UEFA-Pokal-Teilnahme herausgesprungen ist, die der VfB Stuttgart nach 3:0-Führung gegen Arminia Bielefeld noch verschenkt hat.

Doch wenn wir die Leistungen aller Mannschaften über die gesamte Saison betrachten, so ist die Verteilung an der Tabellenspitze, so wie sie gekommen ist, eigentlich gerecht. Bayern München, Bayer Leverkusen und der Hamburger SV haben wirklich den besten Fußball über die gesamte Saison gespielt und die Teilnahme an der

Champions-League verdient, genauso wie Hertha zusammen mit dem 1.FC Kaiserslautern die UEFA-Cup-Teilnahme vor dem VfB Stuttgart verdient hat. Die Löwen gehören dort eigentlich auch hinein und noch sind sie ja auch nicht für die Königsklasse qualifiziert.

Hertha greift in der nächsten Saison hoffentlich wieder die Spitze an, denn mit Neuzugang Beinlich dürften die Berliner nun das stärkste Mittelfeld der Liga aufweisen und wenn sich Alex Alves langsam mit der Mannschaft einspielt, dann wird hoffentlich auch er uns noch viel Grund zum Jubeln geben.

Aber da war doch noch was... ah ja, der DFB-Pokal. Doch das knappe 3:2 n.V. gegen Tennis Borussia und die dann folgende 2:1-Niederlage nach Verlängerung gegen NEUN Mainzer hatte ich schon verdrängt und hoffe, wie jedes Jahr, auf ein besseres Pokalabschneiden in der kommenden Saison.







Diese Seiten wurden mit dem "Online-Magazin-Generator" erstellt. "Online-Magazin-Generator" ist ein Produkt der Verlag Harald Voß, Software-Entwicklung.
© 1999, 2006 Verlag Harald Voß