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Verlag Harald Voß
Das Ende des Hallenfußballs?

(von Harald Voß)

Nach einjähriger Pause hat der DFB mal wieder ein DFB-Hallenpokal-Qualifikationsturnier nach Berlin vergeben.

Hatte es bei der Erstauflage noch den Skandal mit den nicht sichtbaren Toren gegeben, (Der Veranstalter hatte das Spielfeld aus der Mittellage in Richtung Hertha-Kurve verschoben, mit dem Ergebnis, dass man von einigen Plätzen aus das eine Tor nicht sehen konnte. Im Endeffekt musste der DFB daraufhin über tausend Zuschauern ihr Eintrittsgeld zurückerstatten.) hatten die Veranstalter diesmal dazugelernt und das Spielfeld so platziert, dass man von allen Plätzen aus das ganze Spielfeld einsehen konnte.

Trotzdem waren die Zuschauerzahlen mehr als enttäuschend. Konnten die Veranstalter beim ersten Turnier in der Max-Schmeling-Halle noch an beiden Tagen eine ausverkaufte Halle melden, so dürften bei der diesjährigen Neuauflage für beide Tage nur knapp die Hälfte der Karten abgesetzt worden sein.

Einfach zu unattraktiv war das Teilnehmerfeld. Anstelle zugkräftiger Mannschaften aus der regionalen Umgebung wurden neben den beiden Berliner Mannschaften Hertha BSC und Tennis Borussia noch der SC Freiburg, die Spielvereinigung Unterhaching, die Spielvereinigung Greuther Fürth, der FC St. Pauli, der 1.FC Nürnberg und der VfL Bochum eingeladen. Und wie schon in den letzten Jahren waren auch diesmal wieder keine ausländischen Teams dabei. Die relativ hohen Eintrittspreise und die ohnehin stattfindende Fernsehübertragung bewirkten ihr Übriges.

So kam es, wie es kommen musste. Vor nicht einmal halbleerer Halle fanden Spiele statt, die mehr oder weniger keiner sehen wollte. Vorbei die Zeiten, da bei fast jedem Spiel Stimmung in der Halle war, wo noch im Ligamodus (jeder gegen jeden) gespielt wurde, und wo alle Paarungen Auswirkungen auf die Tabelle hatten und damit auch einen Effekt für den eigenen Verein. Vorbei die Zeiten, da attraktive ausländische Mannschaften für tollen Fußball sorgten und die Halle tobte, wenn ein ausländischer Verein den Lokalrivalen besiegen konnte. Vorbei aber auch die Zeiten, da eine Mannschaft es sich leisten konnte, ein Turnier zu gewinnen, ohne dadurch mit der Durcheinanderbringung der weiteren Vorbereitungsplanungen bestraft zu werden.

Zu sehr hatte man bei manchen Teilnehmern den Eindruck, dass es nicht darum ginge, einen Turniersieg zu erreichen, sondern darum, eine mögliche Endrundenqualifikation zu verhindern. Lediglich die Spielvereinigung Greuther Fürth, bei der es ein Wiedersehen mit dem Ex-Herthaner Oliver Schmidt gab, kämpfte aufopferungsvoll um die Teilnahme am Münchener Turnier.

Hertha BSC jedenfalls hatte es geschafft, dies zu verhindern. Rechtzeitig im Halbfinale unterlag man dem Lokalrivalen Tennis Borussia und belegte letztlich Platz 3. TeBe gewann das Turnier im Endspiel gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth, sah allerdings im anschließenden Endrundenturnier in München keine Sonne und schied bereits nach dem ersten Tag aus, während die in Berlin zweitplatzierten Greuther sich in München erst im Halbfinale gegen den späteren Turniersieger Borussia Mönchengladbach geschlagen geben mussten. Pikanterweise läuft derzeit gegen dieses Spiel ein Protestverfahren, nachdem festgestellt worden war, dass ein Spieler von Borussia Mönchengladbach gedopt gewesen ist.

Fazit: In dieser Zusammenstellung hat der Hallenfußball in Deutschland, vor allem aber auch in Berlin, keine Chance! Wir brauchen wieder Einladungsturniere mit attraktiven Teilnehmern: Regionale Vertreter (warum z.B. wird nicht mal der 1.FC Union eingeladen, der ein wesentlich größeres Fanpotential als die Kommanditgesellschaft auf Aktien der Göttinger Gruppe aufweist?) genauso wie hochkarätige Bundesligamannschaften, vor allem aber auch wieder ausländische Teams! Und schließlich: Wir brauchen wieder die Deutschlandhalle! Es wird Zeit, dass die Blockade des Berliner Senats gegen die Wiedereröffnung dieser Halle aufhört!







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