Feuchtfröhliches Wochenende in Bremen
(von Marco Lutz)
Nachdem Hertha das letzte Hinrundenspiel am 15.12.98 gegen den SC Freiburg bestritten hatte, begann fünf Tage später schon die Rückrunde.
Am Sonntag, 20.12.98 lautete die Partie: Werder Bremen - Hertha BSC, für die Hertha-Freunde'92 ein ganz besonderes Spiel. Gab es doch vor dem Jahreswechsel noch einmal die Möglichkeit, mit unseren Bremer Freunden ein schönes Wochenende zu verbringen. Für uns - und auch für die Bremer - war klar, dass wir bereits am Freitagabend anreisen wollten.
Da wir unter den Hertha-Freunden Mitglieder haben, die in ihrer Freizeit in einem Verein spielen, hatten wir die Möglichkeit, die Fahrt nach Bremen mit einem kleinen Bus anzutreten, was wir dann auch taten.
Am Freitagnachmittag machten sich fünf Hertha-Freunde und zwei Hertha-Freundinnen samt ausreichend Verpflegung (was wohl!!!) auf den Weg in die Hansestadt.
Gegen 21.00 Uhr war man am Bremer Hauptbahnhof mit Chef Stefan L. verabredet, was auch wunderbar klappte. Er brachte uns dann zu unserer Unterkunft, die ca. 30 km von Bremen entfernt war. Es handelte sich übrigens um eine Nobelherberge, ein Riesenhaus mit Platz für alle Hertha-Freunde. Wir mussten zwar auf dem Boden schlafen, aber wie sich später zeigen sollte, in unserem Zustand kein Problem. Nachdem man sein Gepäck aufs Zimmer gebracht hatte, fuhr man in die Stammkneipe der Bremer, wo man gleich sehr herzlich begrüßt wurde.
Wie sollte es anders sein, es wurde eine sehr lange, feuchte und bierselige Nacht.
Am nächsten Morgen stärkte man sich in der Kneipe mit - falsch gedacht, nix Alkohol - einem fantastisch zubereiteten Frühstück. Ein super Büffet für ganze 10,- DM. Dies wurde übrigens auch am Sonntagmorgen nochmal wiederholt.
Eigentlich stand am Sonnabend eine "Kohl und Pinkel Fahrt" auf dem Programm. Leider regnete es wie aus Eimern. Typisch Norddeutschland! So genehmigte man sich einen ausgedehnten Frühschoppen, spielte Karten und überlegte, was man heute außer Trinken noch machen könnte. Bremens "Lady Anja" hatte dann die super Idee zu bowlen.
So reservierte man in einem Bremer Bowling-Center zwei Bahnen und dann begann das Duell, auf das ganz Bowling-Deutschland seit Jahren gewartet hatte: Bremen - Hertha. Oder anders ausgedrückt: 4,0 Promille - 5,0 Promille!
Es hat riesig Spaß gemacht und am Ende konnten wir die Bremer verdient besiegen. Leider sollte es Sonntagabend andersherum laufen. Gegen 18.30 Uhr fuhr man wieder - richtig! - in die Kneipe, wo ab 19.00 Uhr das "Kohl und Pinkelessen" begann. Es kostete übrigens 55,- DM, worin die Getränke bereits enthalten waren. Egal, was und wieviel man wollte. Nach einigen Stunden zeichneten sich sowohl auf Seiten der Bremer wie auch bei den Hertha-Freunden die ersten "menschlichen Verluste" ab.
Es ging ganz schön zur Sache. Den Vogel schoss aber ein Gast ab, der plötzlich mit einem TeBe-Schal (ja, so etwas gibt es) in der Kneipe auftauchte. Aus verständlichen Gründen mussten wir ihm den Schal für ein paar Stunden abnehmen. Dies tat der Stimmung aber überhaupt keinen Abbruch. Bis in den frühen Sonntagmorgen feierte man Hertha, Bremen, sich selbst, die ganze Welt und unsere Freundschaft.
Wie wir nach rund 3-4 Stunden ausgesehen haben bzw. uns gefühlt haben, brauche ich an dieser Stelle nicht näher zu beschreiben.
Aber wir wollten unbedingt noch etwas Kulturelles erleben. So fuhren wir sehr zeitig nach Bremen, um noch einen Abstecher auf den berühmten (?) Bremer Weihnachtsmarkt zu machen. Es war wirklich toll. Wir waren keine fünf Minuten auf dem Weihnachtsmarkt, schon machten wir den ersten Stopp an einer Getränkebude. Was soll's, Spaß muss sein!
Pünktlich zum Spiel fanden wir uns dann im Bremer Weserstadion ein. Ich muss ehrlich gestehen, allzu viel habe ich von dem Spiel leider nicht mitbekommen. Meine körperliche Verfassung war nahezu völlig im Eimer. Aber ich weiß, ich war da nicht der Einzige.
Nach dem Spiel gingen wir mit unseren Bremer Freunden gemeinsam zu den Autos bzw. zum Bus. Wir verabschiedeten uns und freuen uns schon auf das Wiedersehen beim Pokalfinale in Berlin, damit wir die Party fortsetzen können.
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