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Verlag Harald Voß
Die Norweger sind da!

(von Geir Rishaug)

Oslo, Freitag, der 3. April. Es wurde langsam wieder einmal Zeit für einen Ausflug nach Berlin, um unsere Berliner Freunde wiederzusehen und natürlich, um mal endlich wieder Hertha BSC live im Stadion zu erleben. Unser Plan war, daß Raymond und ich mit dem Flugzeug "vorausfliegen" wollten, um noch einen kleinen Abstecher nach Prag zu machen, und uns anschließend in Berlin mit Stephan, Inger und Charlott Renè zu treffen, die erst etwas später mit dem Auto von Oslo nach Berlin fahren wollten.

Nach einigen arbeitsreichen Wochen kurz vor Ostern waren wir natürlich (wie immer) wieder sehr spät dran mit dem Ticketkauf. Alle Direktflüge nach Prag oder Berlin waren bereits restlos ausgebucht. Lediglich bei der polnischen Fluggesellschaft LOT konnten wir noch (welch ein Glück für uns?) zwei Plätze nach Berlin über Warschau ergattern.

Am Freitag waren wir dann ganz früh am Osloer Flughafen, fröhlich und bereit für unseren Osterurlaub.

Nachdem wir eine gute Stunde an der Gepäckaufgabe gewartet hatten, bekamen wir die Nachricht, daß wir aufgrund von Computerproblemen unser Gepäck direkt am Gate abgeben sollten. Dort eingetroffen, herrschte bereits das totale Chaos. Irgendwie wurden wir das Gefühl nicht los, daß das noch zu Problemen führen würde. Aber egal, wir gaben unsere Rucksäcke ab und bestiegen das Flugzeug. Mit einer Stunde Verspätung befanden wir uns dann endlich in der Luft in Richtung Warschau.

Vier Stunden später waren wir dann in Berlin - nur, wo war unser Gepäck? Unsere beiden Rucksäcke waren weg! Ein kurzer Check unserer Gepäckscheine im "lost luggage"- Büro der Lufthansa brachte dann die Aufklärung: Unser Gepäck war auf dem Weg nach Bangkok! Man hatte uns in Oslo falsche Aufkleber mit BKK (Bangkok) anstatt BER (Berlin) auf unsere Rucksäcke geklebt!

Da waren wir nun, lediglich mit der Kleidung, die wir am Leib trugen. Der Rest war irgendwo zwischen Europa und Asien. Wir bekamen eine Referenznummer von dem freundlichen Fräulein von der Lufthansa mit dem Hinweis, am nächsten Tag doch noch einmal nachzufragen. Nun, irgwendwie war das Ganze auch lustig, und es war sowieso viel angenehmer ohne die schweren Rucksäcke, als wir den Bus ins Zentrum nahmen...Nach dem Schreck brauchten wir erst einmal ein Bier, weshalb wir uns schnurstracks auf den Weg ins Maskottchen machten.

Bei kühlem Bier und vorzüglichem Essen hatten wir schon vergessen, daß wir eigentlich auf dem Weg nach Prag sein wollten. Nach einer Weile kamen dann auch nach und nach einige andere Hertha-Freunde von der Radioübertragung ins Maskottchen (Hertha hatte 2:0 in Karlsruhe gewonnen) und wir hatten noch einen schönen Abend.

Am nächsten Tag erfuhren wir, daß unser Gepäck wohl noch mindestens fünf Tage durch die Gegend geflogen werden würde, also kauften wir uns erst einmal das Nötigste, was man an Kleidung, Toilettenartikeln etc. so braucht, und wollten uns dann am Sonntag früh auf den Weg nach Prag machen.

Den Abend davor verbrachten wir im Pupasch, so daß es kaum verwunderlich ist, daß wir am Morgen verschlafen hatten. Also nahmen wir ein Taxi, um unseren Zug in Lichtenberg zu erreichen. Dank eines Marathonlaufes in der Innenstadt erreichten wir den Bahnhof genau zwei Minuten zu spät. Wunderbar! Aber so hatten wir wenigstens Zeit für ein kleines Frühstück. Zwei Stunden später saßen wir dann in der 1.Klasse im Zug nach Prag.

Wir hatten drei wundervolle Tage in der "goldenen" Stadt bei gutem Essen und tschechischem Bier. Mittlerweile erfuhren wir auch, daß unser Gepäck aus Thailand wieder in Tegel eingetroffen war, und machten uns dann am Mittwoch wieder auf den Weg nach Berlin. Als der Fahrkartenschaffner im Zug unsere Fahrkarten sehen wollte - O Schreck - wir konnten sie nicht finden! So mußten wir die Rückreise ein zweites Mal bezahlen...

Am nächsten Tag trafen dann auch die anderen drei Norweger in Berlin ein, und während sie eine Stadtrundfahrt durch Berlin machten, fuhren Raymond und ich zusammen mit Marco Lutz zum Olympiastadion, um Hertha und Kjetil Rekdal zu treffen - aber zum zweiten Mal in dieser Saison hatten wir Pech - das Training wurde kurzfristig verlegt. Wir hatten einfach kein Glück, aber nächste Saison versuchen wir es noch einmal!

Danach machten wir noch einen Abstecher ins Fasanenstübchen und nach einer Weile waren dort fünf gröhlende Norweger (armer Marco). Wir hatten viel Spaß an diesem fantastischen Abend mit Bernd und Marco.

Dann endlich: Samstag, der Tag, auf den wir gewartet hatten. Wir waren alle gespannt, Hertha BSC wieder einmal live zu sehen. Für unsere beiden Mädchen, Inger und Charlott Renè war es das erste Bundesligaspiel überhaupt. Wir begannen den Tag mit einem vorzüglichen "Osterbrunch" im Maskottchen. Dieser "Brunch" vor dem Spiel ist eine gute Idee, ich wünschte, ich könnte vor jedem Heimspiel mit dabeisein. Nach einem kleinen Einkaufsbummel gingen wir ins Olympiastadion bei gräßlichem Regenwetter. Wie jeder weiß, verlor Hertha BSC an diesem Tag gegen Werder Bremen mit 2:0. Trotzdem war es ein großes Erlebnis. Raymond, Inger und Charlott Renè jedenfalls hat die tolle Atmosphäre im Stadion gefallen, und sie wollen definitiv mal wieder mit Stephan und mir mitkommen. Wir sind jedenfalls stolz, daß Hertha einen norwegischen Kapitän hat.

Den Rest des Abends verbrachten wir im Maskottchen mit Biertrinken, Dartspielen und neue Freunde treffen. Und natürlich statteten wir auch dem Pupasch bis früh in den Morgen noch einen Besuch ab. Am letzten Tag, wir waren spät dran, wie immer, packten wir unsere Sachen und fuhren so schnell es ging nach Saßnitz. Bei unserem Pech hatten wir uns schon darauf eingestellt, daß es zwei Tage dauern würde, bis wir wieder zu Hause wären. Doch, man mag es kaum glauben, wir erreichten die Fähre rechtzeitig, und früh am Morgen waren wir alle wieder sicher zurück in Oslo. Unser Dank gilt allen Hertha-Freunden, die sich um uns gekümmert haben, und bei denen wir netterweise übernachten durften. Nächste Saison kommen wir wieder, ganz sicher!







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