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Mitgliederversammlung bei den Hertha BSC Amateuren

(von Harald Voß)

Es war wiedereinmal soweit: Mitgliederversammlung bei der Fußball-Amateurabteilung von Hertha BSC. Wie in jedem Jahr fand sie auch diesmal kurz vor der November-Hauptversammlung des Gesamtvereins im Paul-Fleischmann-Heim in Wedding statt.

Lediglich 82 Mitglieder von mittlerweile stolzen 1631 wollten den Rechenschaftsbericht des Abteilungsvorstandes hören, die hörten dafür aber genau zu.

So wurden zwar einerseits die Erfolge im Jugendbereich beklatscht, aber andererseits wußte man sich bitter über die miserablen Trainingsbedingungen bei den Jugendmannschaften zu beklagen. Allein zehn Jugendmannschaften haben nicht einmal einen richtigen Sportplatz für ihr Training zur Verfügung, sondern müssen auf der Schillerwiese trainieren! Und auch die anderen Mannschaften können keinen zentralen Platz nutzen, sondern müssen sich auf diversen Weddinger Plätzen Trainingszeiten mit anderen Vereinen teilen. Gespräche mit dem Bezirksamt über eine Abhilfe der Trainingsmisere, die zwischenzeitlich sogar schon zu einem Aufnahmestopp im Jugendbereich geführt hatte, werden zwar geführt, bisher aber leider ohne Erfolg.

Beklagt wurde auch das völlige Fehlen von Besprechungsräumen für die theoretische und taktische Schulung der Jugendmannschaften. Der Amateurvorstand versprach auch in dieser Richtung etwas zu unternehmen, konnte aber noch keine konkreten Zusagen machen.

Daß die Jugendmannschaften trotzdem so erfolgreich sein konnten, liegt vor allem auch an den enormen Investitionen im Trainerbereich. Um fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr wurde der Etat der Amateurabteilung gesteigert, ermöglicht vor allem auch durch einen erhöhten Zuschuß vom Hauptverein. Insgesamt kalkuliert die Amateurabteilung für die Saison 1997/98 mit einem Etat in Höhe von 1,6 Millionen DM, davon allein eine halbe Million für den Jugendbereich. Der Löwenanteil von gut 1,3 Mio. kommt dabei als Zuschuß vom Hauptverein - schließlich soll die Amateurmannschaft vor allem auch Spieler an die Profimannschaft heranführen. Dabei soll eine enge Verzahnung des Trainerstabes helfen, indem z.B. der Co-Trainer der Lizenzmannschaft Bernd Storck regelmäßig auch bei Trainingseinheiten der Amateure zugegen ist, der Trainer der Amateurmannschaft bei der A-Jugend usw.

Da sich natürlich jeder freut, wenn er mehr Geld zur Verfügung gestellt bekommt, wurde der Etat für die Saison 1997/98 auch ohne Gegenstimmen angenommen.

Bei den anschließenden Ehrungen wegen langjähriger Mitgliedschaft konnte man sich dann wieder kollektiv darüber ärgern, daß viele Mitglieder es trotz vorheriger schriftlicher Einladung nicht für nötig befunden hatten, diese auch persönlich abzuholen, aber daran hat man sich mittlerweile ja schon gewöhnt.

Überhaupt wurde die geringe Unterstützung bemängelt, sowohl was die Anwesenheit bei der Mitgliederversammlung anging ("Unter Trainer Ziegert war es noch üblich, daß die Amateurmannschaft komplett anwesend war"), wie auch die Zuschauerresonanz bei den Spielen der Hertha BSC Amateure (trotz des konkurrenzlos günstigen Angebots von 1,- DM für Mitglieder der Fanclubs bzw. Inhaber einer Eintrittskarte aus dem letzten Heimspiel der Bundesligamannschaft). Aber man sollte eben doch nicht vergessen sollte, daß es sich dabei "nur" um die zweite Mannschaft von Hertha BSC handelt, während die als Vergleich herangezogenen Konkurrenzvereine mit ihrer ersten Mannschaft in der Oberliga antreten. Doch auch die Jugendtrainer wünschen sich mehr Zuschauer bei den Jugendspielen.

Nachdem dann auch die letzten Punkte unter "Verschiedenes" abgearbeitet worden waren, konnte der kurzfristig als Versammlungsleiter für den erkrankten Günter Herzog eingesprungene Ralf Achenbach eine informative Versammlung beenden - wir wünschen uns mehr Versammlungen dieser Art bei Hertha BSC!







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