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Verlag Harald Voß
Die Lage in der 2.Liga (nie mehr !)

( von Harald Tragmann )

Hurra, Hurra - Wir sind wieder da! All die Aufregung auf den Rängen hat endlich ein Ende. Wie schön es doch immer wieder ist, wenn die letzten Spiele einer Saison doch so herrlich unbedeutend geworden sind, weil das Saisonziel erreicht ist und es sich somit auch wesentlich ruhiger leben läßt.

Schade nur, daß dies zunächst fast unbemerkt in München und nicht in Berlin geschah. So ziemlich jeder, der mit unserer Hertha mitfieberte, ahnte, daß sich der Aufstieg in der englischen Woche entscheiden würde, doch rechneten die meisten damit, daß die Entscheidung vor heimischem Publikum gegen die Stuttgarter Kickers fallen würde.

Die englische Woche begann mit dem Spiel gegen den SV Meppen. 22.590 Zuschauer wollten miterleben, wie Hertha BSC einen großen Schritt in Richtung 1. Bundesliga voranschreitet. Es war sicherlich keines der schönsten Spiele der Blau-Weißen, doch konzentriert und feldüberlegen hielt man den Gegner aus Meppen stets in Schach. Ante Covic konnte bereits in der 6. Minute das 1:0 erzielen und somit für den sicheren Rückhalt sorgen.

Zum großen Matchwinner bei dieser Partie wurde jedoch jemand, dem es wohl alle gegönnt hatten: Uwe Weidemann. Nachdem er sich gleich in seinem ersten Auftritt in Mainz verletzt und nach etlichen Wochen Pause im Spiel bei der Eintracht aus Frankfurt ein Eigentor erzielt hatte, konnte er sich bei seinem Heimdebüt von seiner besten Seite zeigen.

In der 52. Minute für Axel Kruse eingewechselt, sorgte er für mehr Druck aus dem Mittelfeld. In der 78. Minute dann konnte er das wunderschöne 2:0 erzielen und drei Minuten später die Vorlage für das 3:0 durch Preetz geben. In dieser Form ist er wirklich eine Bereicherung für Hertha BSC und wird uns hoffentlich auch in der 1. Bundesliga mit solchen Aktionen erfreuen.

Einen bitteren Beigeschmack hatte der Sieg gegen Meppen jedoch auch, denn sowohl Michael Preetz durch seine 5. Gelbe Karte wie auch Axel Kruse durch seine 10. Gelbe Karte fielen für das nächste Spiel bei der SpVgg Unterhaching aus. Ohne etatmäßigen Sturm mußte man nun nach München reisen und da das Polster zu einem Nichtaufstiegsplatz noch nicht groß genug war, rechnete jeder mit der Entscheidung drei Tage später gegen die Kickers aus Stuttgart.

Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.... Die Mittwochsergebnisse sorgten für eine völlig neue Situation. Alle drei Verfolger um den Aufstieg ließen Federn und somit hatte es Hertha in der eigenen Hand, den Aufstieg in München endgültig klarzumachen. Selbst Axel Kruse und Michael Preetz hielten es zu Hause nicht mehr aus und reisten auf eigene Faust hinterher, um den Aufstieg mitzuerleben.

Und auch ohne den Stammsturm konnte sich Hertha BSC durchsetzen, wobei erneut Ante Covic den Sieg einleitete, als er in der 29. Minute das 1:0 für Hertha BSC erzielte. Mit diesem und seinem Treffer in Meppen hat er somit großen Anteil an dem vorzeitigen Aufstieg. Michel Dinzey war es dann, der den Sieg in der 50. Minute mit dem 2:0 klarmachte. Daran konnte auch der Gegentreffer von Ex-Herthaner Schmöller in der 56. Minute nichts mehr ändern.

2:1 nach dem Schlußpfiff, das sollte um 20:47 endgültig den Aufstieg bedeuten und die meisten Berliner ahnten zu diesem Zeitpunkt nicht einmal was davon. Somit rechnete man zum Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers mit einem Ansturm von 50.000 bis 60.000 Zuschauern, doch wer das Berliner Publikum kennt, wußte, daß sich dieses nun gemächlich in den Sessel zurücklehnen und auf die großen Spiele gegen Bayern und Dortmund warten würde.

Für ein normales Zweitligaspiel sind 23.285 Zuschauer zwar ein guter Schnitt, doch für eine gebührende Aufsteigerkulisse mehr als enttäuschend. Erfreulich, daß wenigstens der Fanblock die Bundesliga längst erreicht hat, denn inzwischen füllt er fast die komplette Kurve vom Block O bis zum Block A. Dieses Fahnenmeer sieht wirklich immer wieder toll aus.

An dieser Stelle kann man nur immer wieder betonen, daß das normale Berliner Publikum im Gegensatz zum inzwischen enorm angestiegenen Fanpotential nicht in der Lage ist, sich für gute Leistungen auch entsprechend bei der Mannschaft zu bedanken.

Das Spiel selbst war dann sehr ansehnlich und die Hertha zeigte trotz der Anstrengungen durch die Aufstiegsfeierlichkeiten eine gute Leistung, konnte nur leider keine Tore erzielen und verlor mit 0:1. Doch das Ergebnis interessierte das Publikum zum Schluß viel weniger als der wohl peinliche Einsatz der Polizei, die in der Tat noch viel zu lernen hat, wenn sie in den Bundesligaspielen bestehen will.

Völlig überzogen waren die eingesetzten Schlagstöcke im Fanblock und eine Schmach für Berlin die Bilder von den aufmarschierten Polizeitruppen, die den Fanblock von der Mannschaft nach Spielende trennten und einen angemessenen Aufstiegsjubel verhinderten. Wie schön dagegen die Bilder aus Kaiserslautern, München, Schalke und Dortmund.

Bleibt nur zu hoffen, daß die angestrebte Aufstiegsfeier gegen den KFC Uerdingen ein entsprechender Erfolg wird und die Zuschauer diesmal zahlreich erscheinen.

Ansonsten bleibt uns nur, gespannt auf den Beginn der neuen Saison zu warten, um endlich wieder die große Bundesligaluft zu genießen.







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