( von Harald Tragmann )

Im September waren wir noch frohen Mutes und berichteten von Herthas furiosem Saisonstart, inzwischen hat sich die Euphorie gelegt, denn zum Redaktionsschluß dieser Ausgabe war Hertha bereits 9 Punktspiele in Folge ohne Siege und hinzu kommt noch das Pokalaus in Stendal.

Zwichendurch hatte man fünf Spiele in Folge unentschieden gespielt und mit einem Sieg in Nürnberg hätte man diese Serie somit sogar positiv gestalten können, doch leider waren uns auch die Nürnberger überlegen, und so bleibt nur, auf einen Sieg in Köln zu hoffen um in den darauffolgenden drei Heimspielen wieder Anschluß ans obere Tabellendrittel zu bekommen, ansonsten wird man sich für längere Zeit nach unten orientieren müssen.

Man kann auch schlecht sagen, ob es ausschließlich sportliche oder mentale Probleme sind, die Herthas derzeitigen Tiefgang verursachen. Daß die spielerischen Veranlagungen vorhanden sind, hat unsere Hertha ja in den ersten Saisonbegegnungen gezeigt, und solche Veranlagungen können ja eigentlich nicht von heute auf morgen verloren gehen.

Weshalb aber tun sich die Spieler so schwer ? Ist es der starke Druck, der durch die Anfangseuphorie ausgelöst wurde, oder steht der Trainer zu Recht im Kreuzfeuer der Medien ? Wir wollen uns den Spekulationen um irgendwelche Personalveränderungen jedenfalls nicht anschließen und hoffen einfach, daß die Mannschaft, egal welcherlei Veränderungen das Präsidium auch treffen wird oder inzwischen vielleicht schon getroffen hat, sich möglichst schnell fangen wird, so daß wir schon im Januar etwas freundlicher dreinblicken und gelassen die Hallensaison genießen dürfen.

Daß Hertha nicht alleine für die sportliche Tristesse in Berlin verantwortlich ist, zeigten zuletzt Meldungen über mögliche Konkursverfahren der Preußen, beim 1.FC Union und den Basketballern von Wemex. Und die Stadt Berlin und der Bund tun ihr übriges hinzu, wenn wir nur mal an das Gerangel um das Olympiastadion und den zuletzt so unnötigen Spielausfall gegen Waldhof Mannheim denken.