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Wir erinnern uns...

(von Harald Tragmann)

Heute erinnern wir uns wieder mal an einen der schwärzeren Tage bei Hertha BSC, und zwar an den unrühmlichen Mittwoch, den 24. Juni 1987, als man vor 15.067 Zuschauern den Aufstieg in die 2. Liga verspielte.

Im Prinzip war alles ganz einfach, denn nach dem zuletzt erreichten Unentschieden in Meppen brauchte man auch an diesem Abend gegen die Mannschaft des BVL Remscheid lediglich einen Punkt zu holen um wieder im Profifußball vertreten zu sein. Und auch auf der Ehrenloge war man bereits für die Aufstiegsfeier gerüstet. Das kalte Bufett und der Sekt standen bereit, doch es sollte alles ganz anders kommen.

Das Unheil nahm eigentlich schon in der 27. Minute seinen Lauf, als Christian Sackewitz mit einer Leistenzerrung ausgewechselt werden mußte. Für ihn kam der damalige Youngster Blüthmann, dem vor Aufregung wirklich alles daneben ging. Trotzdem sah es zunächst ganz gut aus für die Herthaner, als der wirklich überragende Jürgen Rinke nach Steilpaß von Gowitzke den Ball in der 37. Minute zum 1:0 am Remscheider Torwart Stocki vorbei ins Tor spitzelte.

Das Verhängnis begann jedoch mit einem überflüssigen Foul von Heiko Meier in der 66. Minute, für welches er 10 Minuten vom Platz gestellt wurde. Die bis dahin sichere Abwehr war nun offen und der Bundesligaerfahrene Klaus Funk offenbarte seine Schwächen. In der 68. Minute ging er nach einer Ecke nur halbherzig zum Ball und verpaßte diesen, so daß Kremer aus 14 Metern nur noch zum 1:1 einschießen brauchte. Keine 5 Minuten später war es Köhler, der von rechts auf das Tor schoß. Der Ball wurde noch von Niebel abgefälscht, bevor er als Bogenlampe über den hilflosen Funk zum 1:2 ins Netz sank.

Zu diesem Zeitpunkt wußte wohl jeder im weiten Rund des Olympiastadions, was die Stunde geschlagen hatte, und das 1:3 durch Kopfballtreffer von Kremer in der 82. Minute war nur noch Makulatur. In der 84. Minute drückte der eingewechselte Loontiens den Ball zwar noch aus

vier Metern über die Latte, aber auch diese Aktion blieb wirkungslos.

Eine letzte Hoffnung war das Ergebnis der gleichzeitig spielenden Meppener, aber der Stadionsprecher war wohl aus Angst vor Krawallen nicht bereit, den Sieg der Emsländer bekannt-zugeben, und so kursierten im Block A die verschiednensten Wunschergebnisse unter den Fans, nur nicht das korrekte.

Trainer Sundermann war sichtlich enttäuscht, denn ausgerechnet die bundesligaerfahrenen Spieler hatten versagt, und ein ganzes Jahr harter Arbeit kaputt gemacht.

Es war alles vorbei. Der Aufstieg war verspielt und die Zukunft Hertha's ungewiß. Gottseidank krempelte man erneut die Ärmel hoch, erreichte im darauffolgendem Jahr wieder die Aufstiegsrunde und wurde nach erneuten Zitterpartien diesmal der glückliche Staffelsieger um in den Profifußball zurückzukehren.

Hertha BSC - BVL Remscheid 1:3 (1:0)
Zuschauer: 15.067 im Olympiastadion Schiedsrichter: Schmidhuber (Ottobrunn)

Tore: 1:0 (37.) Rinke, 1:1 (68.) Kremer, 1:2 (73.) Köhler, 1:3 (82.) Kremer.

Hertha: Funk, Meier, Gajda, Niebel, Fistler, Gowitzke, Schlumberger, Jüttner, Sackewitz (ab 27. Blüthmann), Rinke, Krawczyk (ab 63. Loontiens).

Remscheid: Stocki, Reimann, Balewski, Schröter, Kosanovic, Brühl (ab 88. Hanschmann), Kazama, A. Fischer, Nikolic (ab 46. Köhler), Kremer, Griehsbach.

Gelbe Karten: Niebel (Foulspiel), Fischer (Foulspiel).

Zeitstrafe: 66. Meier (Foulspiel).







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